Phospor-Rückgewinnung auf dem Klärwerk Göppingen

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Die iat-Ingenieurberatung GmbH unterstützt die Stadtentwässerung Göppingen bei der gesetzlich verankerten Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm.

Historie: Bereits seit dem Jahr 2014 unterstützt die iat-Ingenieurberatung GmbH Stuttgart, die Stadtentwässerung Göppingen (SEG) bei der nunmehr gesetzlich verankerten Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor (P-Rückgewinnung) aus Klärschlamm ab 2029 bzw. 2030. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Baden-Württemberg wurde 2014 eine Machbarkeitsstudie zu dem Thema erstellt, die dazu führte, dem Aufruf des Landes im September 2015 zu folgen und sich für das europäische Förderprogramm zu diesem Thema zu bewerben. Nach erfolgreicher Teilnahme am Bewerbungsverfahren erhielt die Stadt Göppingen Ende August 2017 einen Zuwendungsbescheid über insgesamt 2,2 Mio. € aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes Baden-Württemberg zum Bau einer Versuchsanlage zur P-Rückgewinnung aus Faulschlamm auf dem Klärwerksgelände. Rahmenbedingungen: Die Kläranlage Göppingen reinigt bei einer Ausbaugröße von 330.000 EW und einem Anschluss von 113.000 natürlichen Einwohnern das kommunale und industrielle Abwasser aus dem Einzugsgebiet. Der P-Gehalt im entwässerten Klärschlamm liegt bei ca. 2,5 %, so dass zur Einhaltung des gesetzlich geforderten Grenzwertes von 2 % für die Aufrechterhaltung der bislang betriebenen Mitverbrennung im Zementwerk nur eine relativ begrenzte Abreicherung an Phosphor erforderlich ist. Um die Akzeptanz für die Etablierung der zusätzlichen P-Rückgewinnung auf der Kläranlage zu gewinnen, wurde bei der Konzeption eine Verfahrenskombination aus relativ einfachen, bewährten Techniken entwickelt. Dies hat die Vorteile, dass sich die Einzelkomponenten platzsparend in den Kläranlagenbestand integrieren ließen, die P-Rückgewinnungsanlage oh-ne Zusatzqualifikation des Betriebspersonals betrieben werden kann und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens durch zu erwartende positive Nebeneffekte im Kläranlagenbetrieb verbessert wird. Konzept Göppingen: In Göppingen soll mit folgender Verfahrenskombination untersucht werden, ob der ab 2029 gültige Grenzwert von 20 g P/kg TM eingehalten werden kann: 1. Schonende Desintegration des eingedickten Überschussschlammes nach dem Pondus-Verfahren vor der Faulung zur Erhöhung des P-Gehaltes im Faulschlamm. 2. Milde saure Hydrolyse des Faulschlammes bei pH-Wert 6 nach der Faulung zur weiteren Erhöhung des P-Gehaltes. 3. Phosphatfällung in Form von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) nach dem AirPrex-Verfahren durch Zugabe von Magnesium und Anhebung des pH-Wertes. Projektstand: Von März bis April 2019 fanden im Kläranlagenbestand umfangreiche Abbrucharbeiten statt, um den notwendigen Platz für die neuen Anlagen zur P-Rückgewinnung zu schaffen. Nach Fertigstellung erfolgte Ende Juli 2019 die Inbetriebnahme der Pondus-Anlage zur Klärschlammdesintegration und aktuell die Inbetriebnahme der AirPrex-Anlage zur MAP-Fällung.

Weitere Informationen:
Ansprechpartner

Dr.Birgit Poppe
Telefon: 0711 814 775-0
E-Mail: birgit.poppe@iat-stuttgart.de

Auftraggeber

Stadtentwässerung Göppingen (SEG)

Laufzeit des Projekts

2014-2030